13. Meisterkonzert
Durch alle Tonlagen meisterhaft - Meisterkonzert des MVO 2016 mit Uwe Berning
Unter der Gesamtleitung des Städtischer Musikdirektors Horst Bartmann war das Große Orchester des MVO auch in diesem Jahr wieder auf den Punkt bereit für das Konzert des Jahres. Flexibilität mussten die über 80 Musiker und Musikerinnen bereits bei den letzten beiden Proben zeigen, die für alle ungewohnterweise in der Waldorfschule in Ludwigsburg abgehalten wurden. Woran das lag? An der unglaublich großen Zahl von sage und schreibe 16 Nachwuchstalenten aus der eigenen Jugend, die das Orchester seit gut einem halben Jahr verstärken. So wurde auf der Bühne im Forum am Schlosspark der bisherige Rekord des Großen Orchesters geknackt. Doch selbstverständlich beeindruckten die Instrumentalisten nicht nur mit Quantität, sondern vor allem mit Qualität.
Das Programm war gewohnt anspruchsvoll und abwechslungsreich und begann - man könnte fast sagen standesgemäß - mit der Fanfare der olympischen Spiele von 1984. Titel von John Williams sind wahre Klassiker der sinfonischen Blasmusik und speziell diese Eröffnungsfanfare macht Lust auf alles, was das nachfolgende Programm zu bieten hat. Es sollte keine Enttäuschung werden!
Mit dem modernen Trompetenkonzert von Satoshi Yagisawa hatte Trompeter Uwe Berning seinen ersten Auftritt und hinterließ keinerlei Zweifel an seinem Können und Virtuosität. Beim Betrachten seiner fliegenden Finger konnte einem glatt schwindelig werden. Nicht umsonst bekleidet er seit Jahren das Amt des Solotrompeters beim Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg.
Es folgte mit „Terra Vulcania“ ein Orchesterwerk, dessen Ausdrucksstärke nicht nur dem Namen nach einem Vulkanausbruch gleichzusetzen ist. Für Irène Naegelin startete der Abend fulminant mit dem Wiegenlied „Summertime“ aus der Oper Porgy&Bess von George Gershwin. „Finlandia“ setzte den Schlusspunkt unter die erste Hälfte und entführte das Publikum aus Ludwigsburg fort in ferne skandinavische Gegenden.
Glücklicherweise schafften es alle Besucher auch aus dem hohen Norden rechtzeitig für den zweiten Teil zurück in den Konzertsaal - nur um gleich darauf mit der Titanic unterzugehen. Sinnbildlich versteht sich und es ging anschließend trockenen Fußes weiter im Programm.
Irène Naegelin begeisterte sowohl Vereinsmitglieder als auch Zuhörer wie bereits 2011 vor allem mit dem einmaligen Gefühl in ihrer Stimme. Auch in schwindelerregenden Tonhöhen bleibt ihre Stimme butterweich und hüllte das Publikum in Samt; so zum Beispiel mit den „Vilia“ und „Meine Lippen sie küssen so heiß“, Titeln aus Operetten von Franz Léhar.
In nichts nach stand ihr dabei Uwe Berning, der seiner Konzerttrompete so zauberhafte Klänge entlockte, dass man direkt Gänsehaut bekommen konnte.
Big Band Sound und meisterhafte Solisten aus den eigenen Reihen zeigte das Orchester mit dem Frank Sinatra Hits Medley, bevor Uwe Berning mit dem „Opus for trumpet“ das Finale des Abends einläutete.
Die Zugabe erwies sich wie angekündigt als ein Highlight des Abends. Die Schlagzeuger des Vereins tauschten ihre Drumsticks gegen Hämmer ein und bearbeiteten ein Holzbrett zur Musik aus Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“.
Das 13. Meisterkonzert kann so mit Fug und Recht als ein voller Erfolg bezeichnet werden und wir planen bereits für 2017. Denn nach dem Konzert ist stets vor dem Konzert. Allen Lesern und Leserinnen, die diesen Abend verpasst haben, konnten wir hoffentlich Geschmack und Lust machen auf das 14. Meisterkonzert. Außerdem findet vom 01. bis 04. Juli das traditionelle Oßweiler Musikfest statt, das man sich am besten gleich im Kalender eintragen sollte.
Von Carolin Auch