Musikverein Ludwigsburg-Ossweil e.V. - Stadtkapelle Ludwigsburg

Oßweil - Frankfurt - die ganze Welt

 

Vom 21. März bis 23. März 2016 war der MVO unterwegs in großer Mission Schauspielhaus Frankfurt (wir berichteten). Engagiert vom Ausrichter der Aufführungen Mousonturm (in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt) durften wir zum zweiten Mal Teil des fantastischen Tanztheaters „En avant, marche!“ sein.

Los ging es für die gut 30 Musiker und Musikerinnen am Montag um 14 Uhr an altbekannter Stelle: dem Oßweiler Schloss und gleichzeitig Probenstätte des MVO. Anreise und Unterkunft waren bereits organisiert und so konnten sich alle entspannt auf die knapp 2,5-stündige Fahrt nach Frankfurt begeben. Nach dem Einchecken ins Hotel im Zentrum Frankfurts fanden sich alle Akteure um 18 Uhr im Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt ein. Für die Damen ging es direkt zur Kostümanprobe, denn Bügelfaltenhose, Jackett und Hut mussten perfekt sitzen. 

Eine gute halbe Stunde später stand Einspielen und Eingewöhnen auf der Bühne auf der Agenda.

Die Wiedersehensfreude bei der musikalischen Probe mit Regieassistent Steve De Schepper, Dirigent Steven Prengels und allen Akteuren der Schauspielgruppe Les Ballets C de la B & NTGent war riesig. Der Taktstock wurde zunächst von Trompeter und Schauspieler Jonas Van Hoeydonck geführt, der Steven im Sommer ablösen wird. Da wir die Choreographie und Stücke betreffend zum großen Teil schon alte Hasen waren, konnte Jonas dies zum Eingewöhnen nutzen. Auch er kitzelte - ebenso wie Steven vergangenen Juni in Ludwigsburg - mit feinem Gehör und sicherer Hand noch einige Prozent aus uns heraus, sodass wir sicher und zuversichtlich gegen 22 Uhr die Spielstätte verließen.

Nur ein wenig hungrig waren alle mittlerweile, da die letzte Mahlzeit für die meisten das Mittagessen gewesen war. Nachdem auch alle Männer ihre Uniformen von den drei fleißigen Kostümbildnerinnen angepasst bekommen hatten, konnten wir diesen Hunger aber in der dem Haus zugehörigen Künstlerkantine für kleines Geld stillen. Dies war eine sehr willkommene Gelegenheit noch ein wenig gemütlich zusammen zu sitzen und den Abend ausklingen zu lassen. Auf dem Rückweg zum Hotel stießen wir in einer kleinen Pizzeria für einen Absacker noch auf unsere belgischen Freunde der Theatergruppe, bis es für alle ins Bett ging.

Der Dienstag begann mit einem reichhaltigen, leckeren Frühstück im Hotel, bevor sich das Orchester zur gebuchten Stadtführung „Altes Frankfurt“ auf den Weg machte. 

Nicht nur wir unterhielten also „Mainhattan“ musikalisch, sondern Frankfurt an Attraktionen auch uns. Sehenswürdigkeiten wie die Paulskirche, der Kaiserdom oder der Römer standen auf dem Programm. Nach dieser Tour war Zeit fürs Mittagessen, das ebenfalls schon reserviert war und allen sehr gut schmeckte.

Bereits um 16 Uhr mussten sich alle Darsteller wieder im Schauspielhaus zur Generalprobe einfinden. Die Abfolge unserer Auftritte und die Geschehnisse auf der Bühne waren allen schnell wieder präsent und unsere „Frischlinge“, die in Ludwigsburg noch nicht mitgewirkt hatten, rasch in alles eingeweiht. So verlief auch diese Probe sehr entspannt und es blieb noch ein wenig Zeit zum Ausruhen, bevor sich um 19.30 Uhr der Vorhang hob.

Das sogenannte Große Haus, in dem wir auftreten durften, verfügt über 680 Plätze und war zu beiden Aufführungen nahezu ausverkauft. Die Vorstellung am Dienstagabend verlief reibungslos, wir wurden von Bühnenassistent Wim immer pünktlich aus den Künstlerumkleiden gerufen und von Kostümbildnerin Sabrina vor Betreten der Bühne auf den perfekten Sitz der Uniformen geprüft.

So war die Stimmung nach Ende der Vorführung sehr ausgelassen und alle mehr als zufrieden. Speis und Trank gab es erneut in der Künstlerkantine, wo der Intendant des Mousonturms Matthias Pees den Kontakt zum 1. Vorsitzenden des Musikvereins Uwe Appel suchte, lange Gespräche führte und uns herzlichst für die tolle Leistung und das Kommen dankte.

Der Abend zog sich dann für den einen oder die andere auch noch ein wenig länger, denn kameradschaftliche Unternehmungen dürfen auf Ausflügen nie zu kurz kommen.

Der Mittwoch begann (zu) früh mit Frühstück und dem Auschecken im Hotel, da für den Abend direkt nach der Aufführung die Heimreise geplant war. 

Die kleinen Äuglein wurden aber schnell groß bei der Stadtführung zum Thema „Skyline“, die uns durch „Bankfurt“ führte. Wissenswertes über Stabilisierungstechniken der gigantischen Bauten, Hinweise auf architektonische Besonderheiten und die Schienen-Feuerwehr Frankfurts waren Highlights des knapp zweistündigen Spaziergangs durch das Bankenviertel. Das anschließende Mittagessen in der Pizzeria „Garibaldi“ in der Innenstadt war danach wohlverdient.

Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung, es konnte gebummelt, Kaffee getrunken, geshoppt oder ein wenig ausgeruht werden, sodass jeder auf seine Kosten kam.

Das Feedback um kurz vor sieben zur ersten Aufführung von Steve fiel ganz hervorragend aus und die Devise hieß ganz einfach: so noch einmal!

Genau das nahmen wir uns zu Herzen und lieferten auch am Mittwochabend noch einmal eine professionelle Vorstellung. Die Stücke „Nimrod“, der Marsch „Mohresklaven“ aus Aida, eine rasche Fanfare von Jacques Nicolas Lemmens und der „Jupiter“ aus Gustav Holsts Planeten bildeten unseren musikalischen Beitrag.

Nach der Aufführung blieb nur wenig Zeit zum Verschnaufen, bevor es nach einem kleinen Abstecher ins Hotel zum Gepäck einsammeln wieder nach Hause ins Ländle ging.

Es war eine tolle Reise, ein Ein- und Abtauchen in diese - so andere - Künstlerwelt und ein eindrückliches Erlebnis, das niemand so schnell vergessen wird.

Für den MVO war dieses Engagement eine große Ehre und wir danken allen Verantwortlichen sowie Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

Herzlichst

Ihre Carolin Auch

Musikverein Ludwigsburg-Ossweil