„Kinder spielen für Kinder“ – unter diesem Motto stand das Benefizkonzert, zu dem die Jugend des Musikverein Ludwigsburg-Oßweil e.V. - Stadtkapelle Ludwigsburg am Samstag, 31. Mai, in die Mensa der Grundschule in Oßweil geladen hatte.
Nach dem vollen Erfolg des letzten Benefizkonzerts der Jugend des Musikverein Oßweil im Jubiläumsjahr beschloss die Jugend erneut ein großes Jugendkonzert auf die Beine zu stellen. Und natürlich sollte es auch wieder zugunsten einer Organisation sein, die sich um die Belange von Kindern und Jugendlichen kümmert. Die Wahl fiel auf die Stiftung Liebenau, die im St. Paulus Quartier seit Mitte September 2023 ein neues Wohnangebot für aktuell etwa 20 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige mit geistiger oder mehrfacher Behinderung und besonderem Unterstützungsbedarf geschaffen hat.

Patrick Dörken, Jugendleiter des MVO, begrüßte das zahlreich erschienene Publikum und alle Mitwirkenden sehr herzlich zu diesem konzertanten Höhepunkt der MVO Jugend.
Die Crazy Music Kids unter der Leitung von Rudi Artinger eröffneten das Konzert mit ihren Interpretationen verschiedener Filmmelodien. Mit majestätischem Klang entführten die jungen Musikerinnen und Musiker in „Star Wars“ das Publikum in eine weit, weit entfernte Galaxis – Gänsehaut garantiert ab dem ersten Ton! Beim Titel „Ghostbusters“ wurde das Publikum voll mit eingebunden und unterstützte stimmgewaltig die Kinder und Jugendlichen – mitreißend und voller Energie jagten die Crazies musikalisch durch die Geisterwelt! Als Kontrast dazu folgte „The Lion Sleeps Tonight“: Mit sanften Harmonien und rhythmischer Leichtigkeit zauberten die jungen Talente ein Lächeln auf jedes Gesicht – ein musikalischer Ausflug in die Savanne, der Herz und Ohr berührte. Kraftvoll, entschlossen und voller Drive – mit dem legendären Rockhit „Eye of the Tiger“ lieferten die Jugendlichen ein Finale, das als musikalischer Impuls durch die Reihen ging!
Ein ganz großer Dank seitens des Vorsitzenden des Musikvereins, Uwe Appel, ging an Rudi Artinger, der als Dirigent der Crazy Music Kids den Dirigentenstab im Sommer weitergibt. Vor fünf Jahren hat Rudi Artinger die spannende Aufgabe der Leitung der Crazy Music Kids angetreten und mit viel Geduld eine große Anzahl an Kindern an das Musizieren im Ensemble herangeführt. Er hat die Gruppe mit viel Leidenschaft und Hingabe geführt. Zahlreiche Konzert-Highlights, gelungene Interpretationen von Musicalmelodien, fröhliche Probewochenenden, Ausflüge und auch der Preis im Coopera-Wettbewerb im Jahr 2023 zeugen von der erfolgreichen Arbeit. Auf Wunsch von Rudi Artinger hat der Verein eine Nachfolge gesucht. Der MVO sagt Danke für die sehr gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft die Crazies so lange zu führen, bis nun eine geeignete Nachfolgerin aus den eigenen Reihen gefunden werden konnte. Neben dem obligatorischen Blumenstrauß verabschiedeten sich die Kinder ganz persönlich mit einem Shirt und eine selbstgestalteten Karte – mit Bezug zu einem der Klassiker der Crazies, dem „Rock-A-Saurus-Rex“.
Musikalisch ging es unter der Leitung von Michaela Haug-Lutz weiter mit den Blockflöten, die im Ausbildungskonzept des MVO die Grundlagen für die Instrumentalausbildung und die Orchester legen. Die Gruppe aus dem ersten Unterrichtsjahr erfreute das Publikum mit den Volksliedern „Au clair de la lune“ und „Wir sind zwei Musikanten“. Die Gruppe aus dem zweiten Jahr brachte den allseits bekannten „Bruder Jakob“ und „Lobet und preiset“ sehr souverän auf die Bühne.

Nach einer kurzen Pause, in der sich Publikum und Musizierende gleichermaßen mit Getränken, Brezeln und Obst stärken konnte, nahm das Jugendblasorchester JuBO mit seinem Dirigenten Stefan Krahl auf der Bühne Platz und bot mit präzisem Spiel und festlichem Glanz den „St. Petersburg March“ von Komponist Johnnie Vinson dar. Der Marsch sorgte sofort für eine gespannte Aufmerksamkeit im Publikum. Es folgte sogleich das Highlight des Konzerts: „Shalom! Suite of Israeli Folk Songs” von Philip Sparke. Mit farbenreicher Klangvielfalt und tänzerischer Leichtigkeit entführten die jungen Musikerinnen und Musiker das Publikum in drei Sätzen auf eine facettenreiche Reise durch israelische Volksweisen – ein musikalisches Friedenszeichen voller Lebensfreude. Anschließend zollte das JuBO mit swingendem Charme und jazziger Eleganz der Jazzlegende Louis Armstrong Tribut – ein musikalisches Denkmal, das das Publikum mitwippen und -träumen ließ. Dramatisch, düster und voller Abenteuerlust – mit donnernden Rhythmen und packender Dynamik - ließ das Orchester die Welt der Piraten mit „Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest “ lebendig werden und versetzte das Publikum mitten ins Geschehen auf hoher See.
Und zum Abschluss gab es vom JuBO ein Feuerwerk der Rhythmik mit „Fascinating Drums“ von Ted Huggens. Die Schlagzeuger zeigten ihr ganzes Können und rissen das Publikum bei dem mitreißenden Percussion-Spektakel mit. Das Schlagzeugsolo leitete über zum Marsch „Schloss Leuchtenburg“, mit dem das Jugendblasorchester den Auftritt erfolgreich abschloss.
Zum Finale musizierten die Blockflötenkinder und beide Jugendorchester gemeinsam. Mit Witz und Spielfreude sorgte das Stück „Recorder Ghost“ von Ivo Kouwenhoven für schaurig-schöne Stimmung und begeisterte nicht nur die kleinen Zuhörer im Saal. Mit rhythmischem Puls, geheimnisvollen Gesängen und überraschenden Effekten ließen die jungen Musikerinnen und Musiker im „Rain Dance“ einen musikalischen Regentanz entstehen, der das Publikum abschließend in eine faszinierende Klangwelt zwischen Tropfen, Donner und Tanz führte.
Was gibt es da Neues im St. Paulus Quartier in Oßweil? Dieser Frage ging Patrick Dörken im Interview mit Stefanie Kern nach. Stefanie Kern, Einrichtungsleitung der Stiftung Liebenau am Standort St. Paulus, gab Einblicke in das neue Wohnangebot und die Unterstützung für die jungen Bewohner hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ihrer Sozialkompetenzen und ihrer lebenspraktischen Fähigkeiten. „Ein langgehegter Wunsch der Kinder ist es, einen gemeinsamen Tag in einem Freizeitpark zu verbringen.“, stellte Stefanie Kern fest. Der Musikverein Oßweil freut sich, einen finanziellen Beitrag zu diesem Wunsch leisten können. Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Spenderinnen und Spender, die dies ermöglichen. Sobald der Erlös dieses vielseitigen und kurzweiligen Konzertes feststeht, wird dieser an die Stiftung Liebenau übergeben.